Tag 16 & 17 – Kampot Pfeffer & Dörfer – Rückkehr nach Phnom Penh
Am heutigen Morgen wurde ich von meinem Tuk Tuk Fahrer Ram abgeholt und er führte mich auf den abgelegensten Wegen rund um Kep.
Die Tour war wunderschön, da sie durch kleine ruhige Dörfer, abseits der touristischen Pfade führte. Überall wurden wir mit einem süßen kleinen „Helloooo“ begrüßt und auch die Erwachsenen wunken uns an jeder Ecke zu und schenkten uns ein strahlendes Lächeln.
Links und rechts von uns erstreckten sich üppig grüne Reisfelder, die in 4-8 Wochen abgeerntet werden. Ich liebe es in so einem „Meer“ von Reisfeldern zu stehen. Wenn ein Windhauch durch die Reishalme zieht hat man das Gefühl von knallgrünen, sanften Wellen umgeben zu sein.
Rinder und Wasserbüffel grasten an den Wegrändern und die Kinder genossen die schulfreie Zeit, indem sie auf ihren Rädern über staubige Straßen rasten.
Wir besuchten eine kleine, sehr selten von Touristen besuchte Pagode. Wie in den meisten Fällen muss man erst ein paar Stufen erklimmen, bevor man die Pagode erreicht. Einige Fischer waren zugegen und baten mit Opfergaben und Gebeten um einen guten Fang um ihre Familie versorgen und den Lebensunterhalt verdienen zu können.
Vorbei an kleinen Fischerboot-Anlegestellen, und frisch gepflanzten Mangroven-Bäumchen (unter den Wurzeln findet man oft Fische und kleine Krabben) und entlang einer großen chinesischen Fabrik (wo vermutlich Kleidung á la „made in Cambodia“ hergestellt werden), gelangten wir zu den Phnom Kampong Trach Höhlen.
Die Höhlen liegen in hohen, rauen Kalksteinfelsen, die einst als eine der letzten Zufluchtsstätten der Roten Khmer galt. Das Dach einer der Haupthöhlen im Zentrum des Berges ist vor langer Zeit eingestürzt und gibt heute eine Art kleinen „Innenhof“ mit üppiger Bewachsung frei.
Bei Ankunft an den Höhlen wird man sofort von kleinen Kindern belagert, die für 1USD dein persönlicher Höhlenguide sein wollen. Das kann sehr anstrengend sein, da alle zusammen lautstark und unaufhörlich auf einen einbrabbeln. Die Kinder schlagen auch vor, doch gleich zwei oder drei Guides zu nehmen, da es doch so günstig sei.
Lasst euch nicht darauf ein. Entscheidet euch für einen Guide und drückt das auch klar und deutlich aus. Meist folgen dennoch ein paar andere, verlangen dafür aber nichts.
Die Kinder sprechen schon ganz gut englisch und haben eine Taschenlampe dabei, um euch durch die Höhlen zu führen. Meine kleinen Guides (ich hatte einen gewählt aber es folgten uns zwei weitere) waren schnellen Schrittes unterwegs und ich musste sie oft bremsen, da es sehr dunkel und aufgrund der Regenzeit teils überschwemmt und rutschig war. Tatsächlich war ich aber am Ende froh, dass ich Sandalen anstelle von festen Schuhen trug, da ich hinter der Höhle durch kniehohes Wasser waten musste. ;)
Die heftigen Regenfälle der vergangenen Wochen hatten eben ihren Tribut gezollt. Natürlich hätte ich auch umkehren können, aber den Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Meine kleinen Reiseleiter wiesen mich auf verschiedene Gesteinsformationen hin, die wie Drachen, Kaninchenohren oder Schildkröten aussahen. Sie zeigten mir auch die ein oder andere Pflanzenart wie wilden Basilikum und die Mimosa-Pflanze.
Mein Tuk Tuk Fahrer hatte natürlich auf mich gewartet und sich zwischenzeitlich eine frische Kokosnuss gegönnt. :) Als einer der letzten Stopps auf der Tour besuchten wie Sothy’s Pfeffer Farm um alles über den berühmten Kampot Pfeffer zu erfahren.
Die Sothy’s Pepper Farm in ihrer heutigen Form hatte ihren Anfang in 2013, als Sorn Sothy gemeinsam mit ihrem deutschen Mann Norbert die Farm übernahm. Die Gesamtfläche der Farm beträgt etwa 2 Hektar, wobei der Großteil des Geländes von Mango-, Durian- und Rambutanbäumen bedeckt ist. Insgesamt gibt es drei Pfefferfelder.
Die Farm widmet sich nicht nur dem Anbau und dem Vetrieb des berühmten Pfeffers sondern hat sich auch zur Aufgabe gemacht, Besucher aus aller Welt auf kostenfreien Touren über die Plantage zu führen und den Gästen mehr über den Anbau, die Ernte und die Weiterverarbeitung bis zum Verkauf näher zu bringen. Norbert spricht erstaunlich viele Sprachen und Touren werden auf Englisch, Khmer, Französisch, Spanisch, Japanisch, vietanmesisch und seiner Muttersprache Deutsch angeboten.
Kampot Pfeffer ist das erste kambodschanische Produkt, das den Status einer geschützten geographischen Ursprungsbezeichnung von der Welthandelsorganisation erhielt (wie z.B. Parmaschinken aus der italienischen Stadt Parma)
Auf der Farm werden keine chemischen Düngemittel oder Pestizide verwendet und Strom wird durch Solar- und Windkraftanlagen erzeugt.
Man wird durch die Herstellung von schwarzem, weißen und roten Pfeffer geführt, darf die Körner erriechen und kosten und durchläuft die verschiedenen Prozesse vom Anbau der Pflanze über die Ernte und Trocknung bis hin zur Auslese und zum Verkauf.
Auf dem Gelände gibt es ein hervorragendes, kostengünstiges Restaurant und einen kleinen Souvenirladen mit ‚Okay-Preisen‘. Die Angestellten freuen sich sehr, wenn man im Restaurant zu Mittag isst oder eine Kleinigkeit im Laden ersteht aber man wird natürlich nicht gezwungen. Das Restaurant kann ich auf jeden Fall wärmstens empfehlen! Je nach Saison werden hier auch die Früchte aus dem hauseigenen Garten serviert.
Am Abend nahm ich tatsächlich mal Abstand von asiatischem Essen und genoss einen leckeren Burger mit – ein bisschen „lokal“ muss dann doch sein – Kampot-Pfeffer-Soße.
Der nächste Tag brachte mich am späten Vormittag mit dem Post-Bus zurück nach Phnom Penh, welches ich am Nachmittag erreichte.
Am nächsten Tag erwartete mich ein ganztägiger Ausflug in das Phnom Tamao Wildlife Rescue Center um Tieren in Not und ihren Schützern und Helfern zu begegnen.
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