Tag 10 & 11 – alle Farben in Chiang Rai – Zwischenstopp Bangkok

Das Frühstück im Bambuh Boutique Homestay ist nicht inbegriffen, kostet aber nicht viel und wird á la carte frisch von Kallaya und Marc zubereitet.

Der heutige (leider recht graue) Tag sollte mit Entdeckungen gefüllt werden. Deshalb mietete ich einen kleinen Motorroller von den beiden und machte mich auf den Weg.

Mein erster Besuch galt dem sogenannten Black House („Baan Dam“ in Thai). Es liegt etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum Chiang Rais und ganz in der Nähe meiner Unterkunft. Das schwarze Haus besteht aus einem Gelände mit mehreren Gebäuden und, obwohl im Tempel-Stil erbaut, handelt es sich hierbei um ein Museum und eine Kunstausstellung des berühmten thailändischen Künstlers Thawan Duchanee.

Thawan Duchanee, der vor etwa 4 Jahren verstorben ist, war ein einflussreicher Künstler im Land. Neben einer Ausbildung und einem abgeschlossenen Kunststudium in Thailand hat er sein Wissen an der Akademie für bildende Künste in Amsterdam vertieft. Er reiste durch viele Länder Asiens um gemeinsam mit anderen Künstlern Großes zu schaffen und unterstütze junge, aufstrebende Künstler dabei, sich zu entfalten und zu verwirklichen.

Im Black House werden viele seiner Ausstellungsstücke gezeigt, mit denen er zeigte, wie er den Buddhismus interpretierte. Einiges in seiner Sammlung wird sehr kontrovers diskutiert, da insbesondere Tierhäute und -schädel sowie kuriose Skulpturen und Phallus-Symbole die Ausstellung bestimmen.

Ich war hin und weg von dem Museum und der Atmosphäre dort. Ich habe ein paar meiner Eindrücke für euch zusammengesammelt:

Mein zweiter Stopp am heutigen Tag war der blaue Tempel, Wat Rong Suea Ten.

Auf dem Gelände des blauen Tempels lagen vor nicht allzu langer Zeit die Ruinen eines alten Tempels, der vor etwa 100 Jahren verlassen wurde. Ende der 90er entschied die Gemeinde, dass an dieser Stelle ein neuer Tempel errichtet werden soll. „Seua Ten„, was soviel bedeutet wie „tanzender Tiger“, wurde als Name gewählt, da hier angeblich einst Tiger über den Fluss sprangen. Der weiße Buddha im Inneren der farbenreichen Haupthalle, wurde erst 2008 fertiggestellt. Der Haupttempel an sich sogar erst im Januar 2016. Selbst als ich da war wurden außen noch Figuren erbaut und blau bemalt. Der (sehr) blaue Tempel ist aufgrund seiner jüngsten Vergangenheit noch frei von Eintrittspreisen und wenig von Touristen besucht. Ich glaube, das war einer der kitschigsten Tempel die ich je besucht habe. ;)

Mein letzter Halt an diesem Tag sollte der berühmte weiße Tempel, Wat Rong Khun sein.

Wat Rong Khun entstand im Geiste des Künstlers und Malers Chalermchai Kositpipat und wurde nach seinen Vorstellungen erbaut. Der bizarre Tempel gleicht keiner anderen Tempelarchitektur im Land. Chalermchai Kositpipat vereint in dem Bau strenge buddhistische Lehren über Himmel, Hölle, Karma und irdische Sünden. Der Künstler wählte weiß, anstelle des üblichen gold, um die Reinheit und Heiligkeit hervorzuheben. Den Haupttempel betritt man über eine schmale Brücke, die über einen Teich führt. Flehende Hände und verzerrte Gesichter strecken sich einem bei der Überquerung entgegen. Diese stellen die leidenden Seelen in der Hölle dar.

Noch bizarrer wird der ganze Komplex dadurch, dass Chalermchai Kositpipat auch bekannte Gesichter der modernen Kultur nutzt, um seine Vorstellungen zu überliefern. So kann man hier Figuren aus Filmen wie „Aliens vs Predator“, „Terminator“, „Matrix“ aber auch den Marvel-Verfilmungen entdecken.

Auf meiner 40 minütigen Rückfahrt begannen leider heftige Niederschläge, welche die ganze Nacht andauerten. Komplett nass und (zum ersten Mal in Thailand) frierend, kam ich mit vielen fantastischen neuen Eindrücken wieder in meiner Unterkunft an.

Leider reichte meine Zeit nicht aus und das Wetter spielte nicht ausreichend mit, um noch viele weitere tolle Entdeckungen in der Umgebung zu machen. Es gibt herrliche Wasserfälle rund um Chiang Rai (z.B. Tad Kwan und Khun Korn Wasserfall) und viele weitere Tempel. Zudem kann man in Chiang Rai tolle Kochkurse machen und die umliegende Landschaft mit dem Fahrrad erkunden.

Nach einer weiteren Nacht in meiner schönen Unterkunft flog ich für einen kurzen Zwischenstopp zurück nach Bangkok. Die Flugverbindungen weiter nach Phnom Penh in Kambodscha, meinem nächsten Ziel, wären ohne den Zwischenstopp leider nicht so gut gewesen. Über den Zwischenstopp gibt es nichts zu berichten. Hier habe ich nur einige Sachen aufgearbeitet. :)

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