Tag 2 & 3 – Bangkok – Die Stadt der Engel

Bangkok zu erkunden ist ein Abenteuer!

Leider verändert sich derzeit einiges in der Stadt und das Militär, dass seit mittlerweile 4 Jahren ein Regime führt und die Regierung kontrolliert, möchte Bangkok in eine moderne Metropole á la Singapore verwandeln. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass die (insbesondere bei Backpackern) beliebte Khao San Road bei Tage kaum wiederzuerkennen ist. Den hier so typischen Straßenhändlen ist es tagsüber nicht mehr erlaubt ihre bunten Stände aufzubauen, obwohl die Regierung versproche hatte, die beliebten Viertel wie die Khao San Road oder Chinatown unangetastet zu lassen. Dementsprechend leer und trostlos wirkte die einst so quirlige Straße. Es regt sich aber starker Protest unter den Händlern. Ein Protest, mit dem das Regime nicht unbedingt gerechnet hat. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wenn ich etwas höre.

Unterdessen habe ich die Stadt wieder den Chao Phraya Fluss entlang mit den lokalen „Bus“Booten erkundet. Insgesamt 37 Haltestellen schlängeln sich den Fluss entlang und können mit verschiedenen Booten erreicht werden (näherer Artikel dazu folgt). Die Fahrt kostete mit den Orange-beflaggten Booten 15 Baht. Man zahlt pro Fahrt, aber es ist egal wie weit man sich den Fluss entlang tragen lässt. Die Boote können in der Rush hour recht voll werden aber man wird mit Fahrtwind und schönen Eindrücken belohnt.

Eine weitere Möglichkeit von A nach B zu kommen sind die lokalen Boote, die durch die „Klongs„, also durch die inneren Kanäle Bangkoks führen.

Anfangs beginnt die Fahrt noch ganz ruhig und erinnert an eine Kaffeefahrt…

 

…entwickelt sich dann aber schnell zu einer Art Wildwaterrafting:

 

Spaß vom Feinsten inmitten von Bangkok!

Die Klong Tour führte mich zum „Jim Thompson House“. Das Haus aus feinstem Teakholz ist ein Museum, dass mit einer spannenden Geschichte verbunden ist. Jim Thompson war ein US-Amerikaner, der Thailand nach seinem Dienst im zweiten Weltkrieg als seine Wahlheimat auserwählte. Er war begeistert von der Kultur der Thai und seine Liebe für Kunst und Design entwickelte in ihm den Wunsch, die fast ausgestorbene Seidenweberei wieder auferleben zu lassen. Er baute sich ein großes Haus inmitten von Bangkok, an einem einst ruhigen Klong gelegen. Das Haus erbaute er im Thai-Stil auf traditionelle Weise aus Teakholz, ohne Mörtel oder Steine, dass er aus verschiedenen Regionen beschaffte. Traditionelle Thai-Häuser können mit einer bestimmten Technik relativ einfach auseinander gebaut und anderswo wieder neu zusammengebaut werden. Fast wie ein großes Puzzle.

So traditionell wie es von außen war, so modern versuchte Jim Thompson das Haus innen zu gestalten. Kronleuchter, ensuite Badezimmer und „echte“ Esszimmertische belegten die westlichen Wurzeln des Amerikaners. Mr. Thompson hatte viele Freunde in Thailand und machte sein Haus schon bald nach Einzug für die Öffentlichkeit zugänglich, als er das große Interesse an seinen Kunstsammlungen und seiner Ausstattung bemerkte.

Im Jahr 1967 verreiste Jim Thompson geschäftlich nach Malaysia und verschwand auf dieser Reise spurlos. Mehrere Rettungsteams konnten kein Licht in sein Verschwinden bringen und bis heute ist es ein ungelöstes Rätsel. Nach einigen Jahren beschloss die thailändische Regierung gemeinsam mit Jim Thompsons Erben, das Haus zu einem Museum umzugestalten.

 

Lumphini Park Bangkok

Nach dem sehr interessanten Besuch ging es für mich weiter in den Lumphini Park, der von den Einheimischen spaßeshalber auch manchmal „Central Park of Thailand“ genannt wird. Hierher kommen insbesondere am frühen morgen oder späteren Abend viele Einwohner um alle Arten von Sport zu betreiben. Tai Chi, Joggen, Tanzen oder die Nutzung der vielen Freiluft-Fitness-Geräte…der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Ich persönlich bin leider kein Frühaufsteher und habe die Sportler deswegen verpasst. Nächstes Mal vielleicht. ;)

 

 

Ein weiterer Besuch führte mich auf den Blumenmarkt „Phak Klong Talat“, der eine herrliche bunte Vielfalt in die Markthallen gezaubert hat.

Ich weiß, ich weiß, Bananen sind keine Blumen. Aber die lagen da und sahen hübsch aus. :)

 

Etwas ungewöhnlicher war meine Besichtigung des Siriraj Medical Museum inmitten des Krankenhaus-Komplexes. Das Museum besteht aus 4 Räumen in 2 Gebäuden. Es hat nicht viel Struktur und leider auch nur wenig englischsprachige Übersetzung, erinnert mit seinen Exponaten aber stark an Ausstellungen wie „Körperwelten“ – nur deutlich schockierender. Fotos waren hier nicht erlaubt und ich hätte wohl auch keine hochgeladen, wenn es so gewesen wäre. Hier erwarten ein zwar interessante Ausstellungsstücke zur Erklärung der Anatomie des menschlichen Körpers, aber auch schockierende Bilder von Unfällen und Morden sowie konservierte Körper mit Missbildungen – auch von Babys.

Es war ein sehr interessanter, außergewöhnlicher Besuch, der wohl insbesondere für Menschen mit medizinischem Hintergrund zu empfehlen ist. Ein starker Magen ist aber eine kleine Voraussetzung für diesen Besuch.

 

Viele Spaziergänge haben mir eintausendundein Eindrücke von Bangkok verschafft. Einige werden sich fragen, wo ich denn die ganzen Tempel und üblichen Besichtigungsprogramme gelassen habe. Keine Sorge – das kommt noch! Da ich Bangkok als Umschlagspunkt auf meiner Reise mehr als einmal besuchen werde und es doch toller ist, schöne Momente zu teilen, werde ich die Tempeltour bei meinem nächsten Besuch mit einem geliebten Menschen vornehmen.

Bilder und Berichte folgen natürlich!

Am nächsten Tag, sollte die Reise weiter in den Norden gehen. Chiang Mai erwartet mich.

❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀